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Melange aus Pasta und Trommelwirbel

16.10.2014

Zwölftes Krönungsmahl des Rathausvereins: US-Diplomat John Kornblum ist der Festredner. Erlös fließt in Erhalt des Hauses.

Melange aus Pasta und Trommelwirbel

Stoßen aufs Krönungsmahl an: von links Jeroen Rumpen, Günter Foré, Walter Hubel, Horst Robertz, Georg Helg, Claudia Wellen, Prosper Brüderlin und Dieter Junghans. Foto: Andreas Herrmann

Vom Carolin Kruff

Aachen. Vom Ort der Macht zum Genuss-Tempel – diese Verwandlung steht dem Krönungssaal im Rathaus unmittelbar bevor. Wo noch vor wenigen Wochen im Rahmen der Karls-Ausstellung Vitrinen den Saal schmückten, werden in Kürze festlich dekorierte Tafeln aufgebaut und erlesene Speisen serviert – das ganze mehr als garniert mit Wortbeiträgen, Musik und anregenden Gesprächen. Das Krönungsmahl, welches vom Rathausverein organisiert wird, lädt am 23. Oktober zum 12. Mal in Aachens „erstes Haus“ und verspricht einen außergewöhnlichen Abend, der nichts anbrennen lässt. „Meine Vorfreude auf den schönsten Event des Aachener Herbstes ist riesig“, gesteht Georg Helg, stellvertretender Vorsitzender des Rathausvereins. Er freut sich auf 250 bis 300 Gäste an diesem Abend.

Der Blick in die Speisekarte verrät es bereits: Die Gastgeber haben Geschmack. Das exquisite 4-Gänge-Menü welches mit einem „Carpaccio von mariniertem Schwertfisch mit Yuzu-Grapefruit-Vinaigrette, Garnelen und Curry-Mayonnaise“ beginnt und mit einem „Dulce de Leche mit karamellisierter Banane“ ein großartiges argentinisches Finale feiert, stammt aus der Feder von Quellenhof-Küchenchef Jeroen Rumpen. 

Das Krönungsmahl ist aber nicht nur für seine kulinarischen Genüsse in außergewöhnlichem Ambiente bekannt, sondern auch wegen seines erstklassigen Unterhaltungsprogramms. Ein musikalisches Klangmenü werden Preisträger und Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben zaubern. Auch dieses Jahr stellt Stiftungsleiterin Irene Schulte-Hillen exzellente Künstler zur Verfügung, deren Auftritte allein die Stiftung finanziert. Neben dem Duo Diana Tishchenko (Violine) und Joachim Carr (Klavier) wird der 27-jährige Perkussionist Alexej Gerassimez seine Eigenkomposition Asventuras auf die Bühne bringen und für fulminante Trommelwirbel sorgen.

„Schwer verdaulich“ könnte beim Krönungsmahl höchstens der Festvortrag von John Kornblum werden. Kritische Worte des „Top-Manns“ sind aber durchaus gewollt. Der pensionierte US-Diplomat, der 1999 den Orden wider den tierischen Ernst erhielt, wird in seinem Vortrag insbesondere das deutsch-amerikanische Verhältnis „aufs Korn nehmen“ und hat schon angekündigt, dass er die eine oder andere Kritik an Deutschland in den Saal werfen wird. „Kornblum ist ein Mann des offenen Wortes und kein typischer Diplomat. Sein Vortrag verspricht sehr brisant und spannend zu werden“, so Helg.

Zum Gelingen des Krönungsmahls tragen auch treue Sponsoren bei. Babor Cosmetics unterstützt bereits zum elften Mal die besondere Veranstaltung. Das mittelständische Aachener Familienunternehmen hat bereits das erste Krönungsmahl als Sponsor unterstützt und ist immer noch dabei. 

Auch wenn alle Einladungen mittlerweile den richtigen Briefkasten gefunden habe und viele Plätze beim Krönungsmahl bereits reserviert sind, so gibt es noch Hoffnung. „Wer keine Einladung bekommen hat, darf sich gerne bei uns melden und einen Tisch anfragen. Bis zu 300 Gäste können wir empfangen“, verspricht Helg. Er und alle Organisatoren hoffen in diesem Jahr wieder auf zahlreiche Spenden der Gäste, die ausschließlich dem Aachener Rathaus zugute kommen (kroenungsmahl@mail.aachen.de, Tel. 4327350..

Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat der Rathausverein 1 040 000 Euro einnehmen können, das Krönungsmahl im vergangenen Jahr brachte allein 42 000 Euro ein. „Wer zum Krönungsmahl kommt, sollte nicht nur ein offenes Herz für die Idee des Rathausvereins mitbringen, sondern auch ein offenes Portemonnaie. Denn am Rathaus ist immer etwas zu tun“, so Helg.

Konkrete Projekte für die Zukunft umfassen nicht nur die Restaurierung des Bilderrahmens für Kaiser Friedrich III. und die Einrichtung einer Rathaus-App, sondern auch die Ersetzung des Kapellenerkers im Krönungssaal, in dem die Reichkleinodien seit 1967 gezeigt werden, durch eine zeitgemäße Präsentationsform.

Artikelquelle: Aachener Zeitung